Das Debüt der MBA Diamonds Leipzig konnte sich sehen lassen. Beim ersten Qualifikationsturnier zur Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) belegte das unermüdlich kämpfende und auch spielerische überzeugende Team der Trainer Christoph Coura und Eitan Ben Eliezer in der heimischen SWH.arena Platz zwei und bleibt damit im Rennen um einen von vier zu vergebenden Startplätzen für die kommende NBBL-Saison.
Nach der unglücklichen 66:68 (29:30)-Auftaktniederlage gegen den späteren Turniersieger Dresden Titans standen die Gastgeber bereits mit dem Rücken zur Wand, meisterten diese Drucksituation aber exzellent und sicherten sich durch ein 83:75 (35:32) gegen die SG Bernau-Berlin-Nord und ein 93:71 (51:31) gegen die Basketball Talents Potsdam am Ende den fürs Weiterkommen nötigen zweiten Platz. Zu einem rundum gelungenen Heimturnier trugen auch viele Eltern und Helfer mit ihrer großartigen Unterstützung vor Ort bei.
Am kommenden Wochenende (22./23. Juni) geht es für die MBA Diamonds mit dem zweiten Qualifikationsturnier weiter. In Dresden treffen sie dabei erneut auf die Titans. Weitere Gegner sind die RASTA Academy aus Vechta und die Young Twisters Rendsburg. Gewinnen die MBA Diamonds dieses Turnier, haben sie einen NBBL-Startplatz sicher. Als Tabellenzweiter hätten sie noch eine letzte Chance bei einem dritten Qualifikationsturnier (29./30. Juni).
MBA Diamonds Leipzig – Dresden Titans 66:68 (29:30)
Die Gastgeber, die auf die verletzten Levi Fröhlich und Tyler Stock verzichten mussten, starteten nervös in die Partie und erzielten in den ersten sechs Minuten nur zwei Feldkörbe. Mit hoher Intensität in der Defensive zogen sie dann jedoch das Momentum auf ihre Seite und erarbeiteten sich dank eines 6:0-Laufs zum Ende des ersten Viertels eine 15:14-Führung. Dresden eröffnete das zweite Viertel mit einer 7:0-Serie zum 21:15, doch dann fanden die MBA Diamonds ihre Treffsicherheit von außen und konterten mit einem 11:0-Lauf zum 26:21. Während die Gastgeber vor allem über ihre Guards zum Erfolg kamen, spielten die Titans immer wieder ihre Längenvorteile unter dem Korb aus, wo der über zwei Meter große Kilian Fischer (19 Punkte) schwer zu stoppen war.
Auch nach der Pause erzwangen die MBA Diamonds gegen den NBBL-Absteiger der abgelaufenen Saison ein Spiel auf Augenhöhe. Auch von schwächeren Phasen wie Mitte des dritten Viertels, als sie mit fünf Punkten in Rückstand gerieten, ließen sich die Gastgeber nicht irritieren. Als Adam Eilam Junker die MBA Diamonds per Dreier mit 61:59 (38. Minute) in Führung brachte, schien der erste Sieg greifbar. In der Schlussphase offenbarten sich dann aber doch die größere Erfahrung der Dresdner, die mit einem 9:0-Lauf zum 68:61 für eine Vorentscheidung sorgten. Zum Topscorer der MBA avancierte Aufbauspieler Ilias Amin mit 21 Zählern, zudem punkteten U16-Nationalspieler Mika Siegert (14), Carlos Domke (13) und Abdul Wafa (10) zweistellig.
MBA Diamonds Leipzig – SG Bernau-Berlin-Nord 83:75 (35:32)
Gegen den vermeintlichen Turnierfavoriten waren die MBA Diamonds zum Siegen verdammt. Diese Ausgangssituation schien die Gastgeber aber vielmehr zu beflügeln als zu lähmen. Sie begannen wild entschlossen und fanden sofort ihren Rhythmus in der Offensive. Insbesondere Siegert und Domke drückten dem Spiel ihren Stempel auf und führten das Team zu einer 24:14-Führung nach dem ersten Viertel. Gegen die Zonenverteidigung der Gäste erspielten sich die MBA Diamonds auch in der Folge freie Würfe, allerdings ließ die Chancenverwertung und im Zuge dessen auch das Selbstbewusstsein spürbar nach. So kam Bernau bis zur Pause auf Tuchfühlung heran und glich zu Beginn des dritten Viertels sogar zum 35:35 aus.
In dieser kritischen Phase zeigte sich jedoch die mentale Stärke der Gastgeber – und ihre Ausgeglichenheit. Denn nun waren es Wafa und Mohamed Ibrahim, die in den vergangenen beiden Spielzeiten zu den Leistungsträgern des JBBL-Teams zählten, die eindrucksvoll vorangingen. Ibrahim erzielte zwischenzeitlich neun Punkte in Serie, und Wafa gelangen im dritten Viertel drei Dreier. Nach 26 Minuten führten die MBA Diamonds erstmals zweistellig (57:46). Allerdings mussten sie in dieser Phase auch den verletzungsbedingten Ausfall von Siegert wegstecken.
Die Bernauer, die mit einem Sieg vorzeitig einen der ersten beiden Plätze hätten absichern können, steckten jedoch nicht auf. Sie tasteten sich zu Beginn des Schlussabschnitts mit einem 8:0-Lauf auf 62:66 heran und gingen nach einem weiteren 11:2-Lauf sogar mit 73:72 (39.) in Führung. Diesmal ließen sich die Gastgeber den Sieg allerdings nicht entreißen. Spielmacher Amin nahm sein Team auf die Schultern und erzielte in der letzten Minute sieben Zähler zum verdienten Sieg. Als bester Punktesammler der MBA zeichnete sich Ibrahim (18) aus, es folgten Amin (16), Wafa (16), Siegert (12) und Domke (10).
Basketball Talents Potsdam – MBA Diamonds Leipzig 71:93 (31:51)
Gegen die sieglosen Potsdamer wurden die MBA Diamonds ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht. Sie überzeugten mit einer guten Balance zwischen Innen- und Außenspiel und führten bereits nach dem ersten Viertel zweistellig (25:14). Auch ohne Siegert mangelte es den Gastgebern nicht an Optionen in der Offensive. Für Siegert sprang vor allem Matteo Kossira in die Bresche. Spätestens nach seinen Punkten zum 63:34 (24.) war eine Vorentscheidung gefallen, und die Anspannung fiel ab. Im letzten Viertel konnten es die Gastgeber etwas ruhiger angehen lassen, ohne dass der klare Sieg in Gefahr geriet. Amin (20 Punkte), Wafa (18), Kossira (15) und Domke (13) ragten bei den MBA Diamonds in diesem Spiel heraus.
Das sagt Trainer Christoph Coura:
„Bei uns ist das Team der Star, das hat sich auch am Wochenende gezeigt. In jedem Spiel sind andere Spieler in die Bresche gesprungen. Insgesamt war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, auch die Spieler auf der Bank haben das Team unermüdlich gepusht. Ich bin sehr zufrieden, wie wir uns präsentiert haben. Gegen Dresden haben wir sehr gut mitgehalten, es lag letztlich an kleinen Fehlern im defensiven Bereich, dass wir knapp verloren. Auch die Offensivrebounds der Titans haben uns sehr wehgetan. Gegen Bernau haben wir sehr gut gespielt. Wir sind zwar zum Ende hin etwas müde und nervös geworden, haben aber einen Weg zum Sieg gefunden. Das Spiel gegen Potsdam war schwieriger, als es das deutliche Endresultat aussagt. Wir haben die Physis angenommen und bis zum Ende stark dagegengehalten. Bei Mika hoffen wir, dass er am kommenden Wochenende wieder mit dabei ist. Levi und Tyler wünschen wir gute Besserung.“
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