NBBL-Team feiert nach Krimi ersten Sieg

Von der Bank kommend, steuerte Milo Dalchau (links) 15 Punkte zum ersten MBA-Sieg bei. Foto: Amanda Siegert

Auf dieses Gefühl musste die Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA) eine halbe Ewigkeit lang warten. Die U19 der MBA feierte ihren ersten Sieg in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) seit 1386 Tagen. Und was für einen! In einem offenen Schlagabtausch, der sich zu einem packenden Thriller zuspitzte, setzte sich das Team von Trainer Darren Stackhouse in Leipzig mit 106:104 (53:51) gegen die Basketball Löwen Erfurt durch.

Mit lauten Jubelschreien feierten die Protagonisten ihren Erfolg, und es war, als konnte man dabei auch die Steine, die ihnen vom Herzen fielen, hören. Fünf Niederlagen nacheinander hatte die MBA bis dato einstecken müssen, begleitet von riesigem Verletzungspech. Gegen Erfurt hatte Coach Stackhouse bis auf Aufbauspieler Abdul Wafa alle seine Top-Spieler wieder mit an Bord, und das machte sich sofort bemerkbar. Vor allem Juniorennationalspieler Mika Siegert lieferte bei seinem Comeback nach mehrwöchiger Pause überragend ab und avancierte mit 36 Punkten und zehn Rebounds zum besten Spieler auf dem Feld. Ihre Längennachteile unter dem Korb glichen die Gastgeber mit aufopferungsvollem Einsatz aus. Defensiv hatten sie anfangs allerdings große Probleme und gerieten so nach dem ersten Viertel mit 26:30 in Rückstand. Bis zur Pause steigerte sich die MBA aber auch in dieser Hinsicht beträchtlich und eroberte eine knappe Führung.

Nach dem Wechsel entwickelte sich ein Krimi mit wechselnden Führungen. Beide Teams hielten das Tempo hoch und trafen zuverlässig aus dem Zweipunktebereich. 103 Sekunden vor Schluss deutete beim Stand von 104:98 schon alles auf einen MBA-Sieg hin, doch die Gäste kämpften sich noch einmal zurück und kamen 18 Sekunden vor Ende zum Ausgleich. Beim letzten MBA-Angriff scheiterte Siegert zunächst, doch Matteo Kossira sicherte sich den Offensivrebound und traf zum Sieg. Neben Siegert punkteten auch Kossira (16), Milo Dalchau (15) und Roman Zadyrko (12) zweistellig. „Wir sind sehr glücklich, dass wir uns endlich mit einem Sieg belohnen konnten. Es war eine großartige Teamleistung und ein sehr unterhaltsames Spiel für die Fans. Defensiv haben wir noch viel Arbeit vor uns“, sagt Coach Stackhouse.

JBBL-Team erreicht Hauptrunde, WNBL-Team kassiert Rückschlag

Grund zum Feiern hatte auch die U16 der MBA in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL). Das Team von Trainer Alvaro Zuniga setzte sich in seinem letzten Vorrundenspiel bei den Rockets Gotha mit 86:75 (47:46) durch und rückte doch noch auf den dritten Platz vor, der das Erreichen der Hauptrunde garantierte. Dabei profitierte die MBA von der Schützenhilfe der Sartorius Youngsters Göttingen, die im Parallelspiel Spitzenreiter Science City Jena mit 68:61 bezwangen. So kam es am Ende zu einem Direktvergleich zwischen fünf Teams, die die Vorrunde mit jeweils vier Siegen und zwei Niederlagen abgeschlossen hatten. Hinter Jena und Göttingen reihten sich die Zuniga-Schützlinge dabei auf Rang drei ein.

Im Spiel bei Schlusslicht Gotha tat sich die MBA in der ersten Halbzeit sehr schwer, ehe sie mit einer Steigerung in der Defensive die Grundlage zum Sieg legte. Die Gastgeber ließen sich aber zu keinem Zeitpunkt entscheidend abschütteln, so dass es bis in die Schlussphase hinein spannend blieb. Es war spielerisch zwar keine Glanzleistung der Zuniga-Schützlinge, doch sie überzeugten mit Einsatz und mannschaftlicher Geschlossenheit. Fabian Hase (16 Punkte), Emil Gottschlich (15), Jakob Spalke und Niclas Schwipper (jeweils 14) waren die besten Scorer der MBA.

Dagegen musste die weibliche U18 nach zuvor zwei Siegen in Serie einen Dämpfer hinnehmen. Das Team von Trainer Stijn van Duijn unterlag in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) dem SC Rist Wedel mit 46:62 (22:29). Dabei gelang es der MBA zu keinem Zeitpunkt, offensiv in einen Rhythmus zu kommen. Zahlreiche Ballverluste gegen die aggressive Verteidigung der Gäste hemmten den Spielfluss, und auch die Trefferquote ließ stark zu wünschen übrig. Nach einem sehr zähen ersten Viertel (6:8) erspielte sich Wedel leichte Vorteile und zog bis zur Pause etwas davon. Die MBA hielt zwar mit viel Kampfgeist dagegen, doch auf jeden kleinen Run fanden die Gäste die passende Antwort und siegten so vollauf verdient. Alicia Rosanke (13 Punkte) und Magdalena Zimmermann (11) waren die besten Werferinnen der Gastgeberinnen.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*