MBA Diamonds Leipzig verpassen großes Ziel

Der Traum von der Rückkehr in die U19-Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) ist für die MBA Diamonds Leipzig geplatzt. Beim zweiten Qualifikationsturnier in Dresden zeigte das gemeinsame Team der Mitteldeutschen Basketball Academy und des USC Leipzig leidenschaftliche Vorstellungen, blieb letztlich aber ohne Sieg.

Ilias Amin (am Ball) war erneut Dreh- und Angelpunkt im Spiel der MBA Diamonds. Foto: Tristan Lindner

Basketball ist nicht immer gerecht. Nach der erfolgreichen ersten Qualifikationsrunde in Halle mussten die MBA Diamonds Leipzig nicht nur die Hiobsbotschaft verkraften, dass U16-Nationalspieler Mika Siegert mehrere Wochen verletzt ausfallen würde. Sie wussten auch, dass sie in der zweiten Runde in der mit Abstand stärksten Gruppe würden antreten müssen. Ein Quervergleich bestätigt den enormen Niveauunterschied. So löste beim parallel stattfindenden Turnier in Bayreuth Gastgeber BBC mit vier Siegen sein NBBL-Ticket. Gegen den BBC Bayreuth hatten die MBA Diamonds in der Vorbereitung haushoch gewonnen. In den Frust mischte sich aber auch Stolz über das Auftreten. Sowohl der RASTA Academy, einem der besten Nachwuchsprogramme in Deutschland, als auch dem Gastgeber Dresden Titans lieferte das Team der Coaches Christoph Coura und Eitan Ben Eliezer einen großen Kampf. Nach zwei knappen Niederlagen war im letzten Spiel gegen die Young Twisters Rendsburg die Luft raus. Den Turniersieg sicherte sich Dresden vor der RASTA Academy.

RASTA Academy – MBA Diamonds Leipzig 85:83 (54:37)

Gegen den mit mehreren Junioren-Nationalspielern angetretenen Topfavoriten begannen die MBA Diamonds selbstbewusst. Vor allem Center Carlos Domke fand sofort seinen Rhythmus in der Offensive und stand bereits nach fünf Minuten bei sieben Punkten. Beide Teams lieferten sich ein hochklassiges Duell, am Ende des ersten Viertels führte Vechta knapp mit 26:23. Mitte des zweiten Viertels erlaubten sich die MBA Diamonds eine Schwächephase und agierten offensiv wie defensiv fahrig. RASTA, angeführt von Kapitän Johannes Hellmann, nutzte das gnadenlos mit einem 15:0-Lauf zum 45:27 (17. Minute) aus. Der überragende Ilias Amin, der allein in der ersten Halbzeit 20 Punkte erzielte, verhinderte jedoch, dass sich der Favorit bereits zur Pause entscheidend absetzen konnte. Im dritten Viertel steigerten die MBA Diamonds noch einmal die Intensität. Mit einem 11:2-Lauf drückten sie den Rückstand bis zur 27. Minute in den einstelligen Bereich (52:59), bei Viertelende waren es sogar nur noch vier Punkte (63:67). Vechta wankte, und die MBA Diamonds zapften die letzten Energiereserven an. Domke drehte noch einmal auf, Amin besorgte den 75:75-Ausgleich (36.). Zwar konterte Vechta mit einem 8:2-Lauf zum 83:77, doch die MBA Diamonds ließen sich trotz diskutabler Schiedsrichterentscheidungen nicht abschütteln. Abdul Wafa egalisierte in der vorletzten Minute, ehe Moritz Grüß von der Freiwurflinie den Sieg von RASTA perfekt machte. Am Ende einer grandiosen Partie stand der Außenseiter, der in Amin (28 Punkte), Domke (20) und Matteo Kossira (13) seine besten Werfer hatte, mit leeren Händen da.

Dresden Titans – MBA Diamonds Leipzig 75:67 (34:30)

Nach der Auftaktniederlage waren die MBA Diamonds gegen den Gastgeber bereits zum Siegen verdammt. Diesen Druck schulterten sie zunächst exzellent und führten nach knapp fünf Minuten mit 10:2. In der Folge taten sich die Gäste in der Offensive jedoch immer schwerer. Die Dresdner bewiesen hingegen Treffsicherheit von der Dreierlinie und gingen mit einer 17:14-Führungs ins zweite Viertel. Von hier an nutzten sie verstärkt ihre Längenvorteile aus und fanden immer wieder den über zwei Meter großen Kilian Fischer unter dem Korb, der seine Chancen nun konsequent nutzte. Die MBA Diamonds Leipzig hielten kämpferisch dagegen und blieben bis zur Pause auf Tuchfühlung. Im dritten Viertel mussten sie dann allerdings abreißen lassen. Mit einem 20:7-Lauf zogen die Gastgeber auf 58:41 (29. Minute) davon. Bis zum 66:52 (36.) sah es nach einem souveränen Sieg für Dresden aus, ehe sich die MBA Diamonds binnen einer Minute mit einem 8:0-Lauf noch einmal auf 60:66 heranpirschten. In der Schlussphase hatten die Titans allerdings mehr zuzusetzen und besiegelten so das sportliche Schicksal der MBA Diamonds. Domke (17 Punkte), Amin (16) und Wafa (11) punkteten zweistellig.

Es hat nicht ganz gereicht: Dennoch können die MBA Diamonds stolz auf ihre Leistungen in der Quali sein. Foto: Tristan Lindner

MBA Diamonds Leipzig – Young Twisters Rendsburg 74:95 (38:44)

Ohne Pause ging es für die MBA Diamonds mit dem nun bedeutungslosen Spiel gegen Rendsburg weiter. Nach einem starken ersten Viertel (21:20) machte sich der Kräfteverschleiß bei Amin und Co. deutlich bemerkbar. Rendsburg eröffnete das zweite Viertel mit einem 12:2-Lauf zum 32:23 und führte zur Pause mit sechs Punkten. Im dritten Viertel kämpften sich die nie aufsteckenden MBA Diamonds noch einmal auf 53:54 (28. Minute) heran, doch die Rendsburger konterten mit einem 14:3-Lauf zum 68:56 (32.) und ließen im Schlussabschnitt nichts mehr anbrennen. Am Ende fiel die Niederlage der MBA Diamonds deutlich höher aus, als es der Spielverlauf wiedergibt. Beste Werfer waren Mohamed Ibrahim (16), Amin (14), Kossira (13) und Domke (10).

Das sagt Trainer Christoph Coura: „Wir haben gegen Vechta eine phänomenale zweite Halbzeit gespielt. Dass wir nicht gewinnen konnten, war natürlich ein emotionaler Dämpfer für uns war. Gegen Dresden sind wir mit viel Elan ins Spiel gegangen, konnten auf Dauer aber nicht die Energie der Titans matchen. Es tut weh, dass wir in dieser Hammergruppe waren, aber wir haben uns und allen anderen bewiesen, dass wir auf diesem Level mithalten können. Es schmerzt, dass wir nicht in die NBBL reingekommen sind, aber so ist der Sport. Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Wir als Coaches sind stolz auf die Jungs, wie sie mitgezogen haben und als Team aufgetreten sind. Es war eine tolle Zeit. Nun müssen wir irgendwie einen Weg finden, dass wir nächstes Jahr die Quali schaffen.“

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