
Die Sommerpause muss noch etwas warten. Während andere Klubs bereits die Füße hochlegen, steht die U18 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) vor einer großen Mission. Nach dem sportlichen Abstieg hat das Team von Trainer Stijn van Duijn die Chance, sich in zwei Qualifikationsturnieren doch noch ein Ticket für die kommende Saison in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) zu sichern. Das erste Turnier steigt an diesem Wochenende in Oldenburg.
Dabei trifft die MBA am Samstag (17.45 Uhr) zunächst auf den SC Alstertal-Langenhorn, ehe am Sonntag die Partien gegen den Oldenburger Turnerbund (11.15 Uhr) und das Projekt Girlspower Hamburg (14.15 Uhr) auf dem Programm stehen. Die Spielzeit beträgt 4×8 Minuten. Der Erst- und Zweitplatzierte dieses Viererturniers sichert sich das Startrecht für das zweite Qualifikationsturnier. Die weiteren Teilnehmer für die zweiten Runde werden an diesem Wochenende in Bielefeld, Bamberg und Freiburg ermittelt. Die dann noch verbliebenen acht Teams spielen am 14./15. Juni die vier offenen Startplätze für die WNBL-Saison 2025/26 aus. Der Austragungsort steht noch nicht fest.
Die Vorbereitung
Das letzte reguläre Saisonspiel der MBA liegt bereits eine Weile zurück. Am 27. April endete die Abstiegsrunde mit einer 55:63-Heimniederlage gegen die TG Neuss Junior Tigers. Trotz des bereits feststehenden Abstiegs überzeugten die Gastgeberinnen mit einer couragierten Leistung gegen den Tabellenersten. Von Trübsinn angesichts des verpassten Klassenerhalts war nichts zu spüren, schließlich konnte man die eigene Lage realistisch einschätzen. Der monatelange Ausfall mehrerer Leistungsträgerinnen war nicht zu kompensieren. In Oldenburg wird die MBA hingegen voraussichtlich in Bestbesetzung antreten können. Nach ihrer langwierigen Knieverletzung kehrte auch U18-Nationalspielerin Chinaza Ezeani unlängst in den Trainingsbetrieb zurück und hinterließ dabei einen exzellenten Eindruck. Lag der Fokus in der abgelaufenen Saison vor allem auf der Entwicklung der Spielerinnen, haben nun zwangsläufig die Ergebnisse Vorrang. „Wir haben viel an unserer Offensive gearbeitet und eine festere Struktur entwickelt“, erklärt van Duijn. Dabei seien die Fortschritte schnell zu sehen gewesen. „Wir sind sehr glücklich darüber, wo wir aktuell stehen. Darüber hinaus sind wir auch als Gruppe noch enger zusammengewachsen.“ Die Hoffnung, an einem Vorbereitungsturnier teilnehmen zu können, zerschlug sich hingegen. So blieb es für die MBA bei einem Trainingsspiel gegen die männliche U14 von Team Halle.
Die Gegner
In Oldenburg darf man die MBA getrost als Favoriten bezeichnen, schließlich spielten ihre Gegner in der abgelaufenen Saison nicht in der WNBL. Als voraussichtlich härtesten Rivalen hat van Duijn den SC Alstertal-Langenhorn ausgemacht. Dass sich die MBA vor zwei Jahren in der Qualifikation gegen diesen Gegner mit 56:30 durchsetzen konnte, spielt heute faktisch natürlich keine Rolle mehr, taugt aber vielleicht als gutes Omen. Großen Respekt hat der MBA-Coach vor Alstertals U16-Nationalspielerin Clara Semerak. „Wenn wir unsere Erfahrung und unser Können aufs Feld bringen, sehe ich aber gute Chancen für uns“, sagt van Duijn. Ein Auftaktsieg wäre auch deshalb so wichtig, um am Sonntag nicht unter maximalem Druck in die Partien gegen Gastgeber Oldenburg und Hamburg gehen zu müssen, die direkt hintereinander ausgetragen und dadurch der MBA auch konditionell einiges abverlangen werden.
Der Kader
Sie ist eine Unterschiedsspielerin, die schmerzlich vermisst wurde: Nun steht Chinaza Ezeani endlich wieder auf dem Parkett und eröffnet der MBA dadurch völlig neue Möglichkeiten. „Mit ihr gewinnen wir eine zusätzliche Ballhandlerin, die nicht nur für sich selbst kreieren kann, sondern auch sehr gut darin geworden ist, ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen“, sagt van Duijn. Dass in Ezeanis Abwesenheit junge Spielerinnen wie Magda Zimmermann und Elisabeth Böhlert mehr Verantwortung tragen mussten, könnte sich nun als zusätzlicher Vorteil erweisen: „Wir haben viele Spielerinnen, die sich in dieser Saison stark weiterentwickelt haben und offensiv Gefahr ausstrahlen.“ Mit Ezeani an ihrer Seite tragen sie nun weniger Last, können zugleich aber aufgrund ihrer gesammelten Erfahrung noch selbstbewusster auftrumpfen.
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